Prämien-Entlastungs-Initiative
Die Prämien-Entlastungs-Initiative fordert, dass kein Haushalt der Schweiz mehr als 10% seines Einkommens für Krankenkassenprämien ausgeben soll. Mit der Initiative sollen die Mittel für die Prämienverbilligung erhöht und die Versicherten vor willkürlichen kantonalen Sparmassnahmen bei den Prämienverbilligungen geschützt werden.
Seit Ende Februar 2019 werden schweizweit Unterschriften für die Prämien-Entlastungs-Initiative gesammelt. Die Krankenkassenprämien sind in den vergangenen Jahren deutlich stärker gestiegen als die Löhne und Renten. Dies stellt für viele Menschen ein grosses Problem dar. Betroffen sind besonders Personen mit mittleren und tiefen Einkommen. Auch Familien, die gerade ein wenig zu viel verdienen, um Prämienverbilligungen zu erhalten, trifft es. Der jährliche Prämienanstieg schmälert das verfügbare Einkommen. Dies geht auf Kosten der alltäglichen Ausgaben für Essen und Wohnen. Auch wird der Zugang zu den nötigen Gesundheitsleistungen somit schwieriger durch diese finanzielle Mehrbelastung. Immer mehr Versicherte können ihre Krankenkassenprämien nicht mehr bezahlen. Sie sind gezwungen, eine hohe Franchise zu wählen, um die Monatsprämie zu senken und nehmen somit das Risiko grösserer Gesundheitskosten auf sich. Jedes Jahr gehen deshalb zwischen 10 und 20 Prozent der Versicherten in der Schweiz nicht zum Arzt, aus Angst, dass Kosten entstehen, die sie nicht tragen können. Dies führt einerseits zu medizinischen Problemen wegen unbehandelter Krankheiten. Es treibt andererseits auch die Gesundheitskosten weiter in die Höhe, da vielfach im Nachhinein komplizierte und kostspielige Behandlungen notwendig sind. Da die Grundversicherung über Kopfprämien finanziert wird, zahlen alle die gleichen Prämien, unabhängig vom Einkommen. Das heisst, je mehr die Prämien steigen, desto mehr schmerzen sie Versicherte mit mittleren und tiefen Einkommen. Gegenwärtig beträgt die Belastung im Durchschnitt 14% des verfügbaren Einkommens.
Schutz der Versicherten vor zukünftigen Kürzungen
Das System der individuellen Prämienverbilligungen zeichnet sich gegenwärtig durch eine uneinheitliche Regelung aus. Es gibt 26 kantonale Systeme. In den letzten Jahren haben sich die Kantone schrittweise aus der Finanzierung der individuellen Prämienverbilligungen zurückgezogen. Insgesamt erhalten immer weniger Versicherte finanzielle Unterstützung.
Die Patientenstellen der Schweiz unterstützen diese Initiative, weil immer mehr ihre Prämien nicht mehr bezahlen können (und nicht nicht wollen) und die Krankenkassen in diesen Fällen ihre Leistungen streichen – ausser bei Notfällen. Das bringt die Patienten arg in Bedrängnis.
Unterschriftenbögen können unter: www.bezahlbare-praemien.ch heruntergeladen werden.